Das Piemont liegt in idyllischer Lage im Dreiländereck Italien, Schweiz und Frankreich. Es ist flächenmäßig die größte Region Italiens. Es grenzt im Süden an Ligurien, im Nordwesten an das Aostatal und an den Lago Maggiore im Norden. Turin mit seiner florierenden Autoindustrie und weitere internationale Unternehmen wie Ferrero in Alba und Olivetti bei Ivrea machen das Piemont zu einer der reichsten Gegenden des Landes. Im Vergleich zu anderen Regionen Italiens ist das Piemont touristisch noch nicht sehr erschlossen. Schwerpunkte des Tourismus liegen im Norden am Lago Maggiore und in den Langhe, dem berühmten Weinanbaugebiet im Südosten. Neben dem Tourismus und der Industrie hat auch die Landwirtschaft eine große Bedeutung: in der Po-Ebene wird neben Reis angebaut, da das Piemont das größte europäische Reisanbaugebiet ist. Die beliebten und weltbekannten Weine, wie Barolo, Barbera und Barbaresco, gediehen auf den piemontesischen Hügeln.
Die ehemalige Benediktinerabtei Sacra di San Michele ist offizielles Symbol der Region. Sie liegt im Susatal und wurde 983 gegründet. Sie war Pilgerort für Reisende nach Rom, was der Region nach und nach starken Einfluss und weitläufige Besitzungen einbrachte. Schon in der Altsteinzeit war die Gegend besiedelt. (Grotte von Boira Fusca: Funde aus der Mittelsteinzeit im Valle D'Oro). Erste Siedler waren die Ligurer und die Kelten. Geographisch gliedert sich die Region in drei Teile: Die Alpenregion, die Po-Ebene und die Hügellandschaften im Südosten des Piemont. Das Gebirge zieht sich entlang der Süd-, West- und Nordgrenze. Hier liegen die Täler namens Stura, Maira, Varaita, Po, Pellice und Chiscone. Der höchste Berg des Piemont ist der Monte Rosa mit 4618 Metern, gefolgt vom Gran Paradiso mit 4061 Metern und dem Monviso mit 3841 Metern. Das Hügelland im Südosten der Region mit den Orten Monferrato, Langhe und Roero wird in erster Linie landwirtschaftlich und touristisch genutzt. Hier wachsen die berühmten Weine Barolo, Barbera und Barbaresco. In den Langhe findet man die berühmten Trüffel, die die Herzen der Feinschmecker höher schlagen lassen. Die Hauptsaison beginnt mit der Trüffelernte im Oktober.
Das Piemont ist reich an Kunst- und Kulturschätzen und vier ganz unterschiedliche Sehenswürdigkeiten der Region gehören zum UNESCO-Welterbe: Die Residenzen und Paläste des Hauses Savoyen, die Sacri Monti (dt. Heiligen Berge), prähistorische Pfahlbauten und das riesige, zusammenhängende, bezaubernde Weinbauanbaugebiet von Langhe-Roero und des Monferrato.
Zu den berühmtesten Bauten zählen die barocken Repräsentationsgebäude von Turin: Der Palazzo Reale und der Palazzo Madama, die von von Guarino Guarini erbaute Kirche San Lorenzo mit ihrer herrlichen Kuppel, sowie die auf einem Hügel gelegene Basilica di Superga von Filippo Juvarra. Etwa 10 Kilometer südwestlich von Turin in Stupingi befindet sich das ebenfalls von Juvarra entworfene Lustschloss Palazzina di Caccia. Zu den wichtigsten Museen der Stadt zählt das Museo Egizio, das nach dem Museum in Kairo die weltweit wichtigste Sammlung ägyptischer Kunstobjekte darstellt. In der Mole Antonelliana, dem Wahrzeichen der Stadt, einem 167,5 m hohen, pavillonartigen Bau, der im 19. Jh. entstand. Kennzeichnend für die Hauptstadt der Region sind die zahlreichen Reiterstatuen der Savoyer Herzöge.
Die zahlreichen Berge und Täler laden auf abwechslungsreichen Wanderwegen ein, Land und Leute und vielerlei Sehenswürdigkeiten zu erkunden.
Die Hügellandschaft des Monferrato nördlich von Asti und östlich von Turin beeindruckt durch zahlreiche kleinere romanisch Klöster und Kirchen wie etwa die Abtei von Mezzolano oder die Kirchen in Montiglio, Montechiaro und Cortazzone. Am Lago Maggiore zählen die Borromäischen Inseln zu den größten Attraktionen, hier vor allem die Isola Bella – ein barocker Inselpalast mit mehrstöckigen Gartenanlagen, der die Reisenden von jeher in Erstaunen versetzt. Ein wahres Kleinod ist auch der Ortasee im Nordwesten der Region mit seinen palastartigen Gebäuden, umgeben von wunderschöner Natur und seiner friedlichen Atmosphäre.
Die bedeutendsten Wintersportorte des Piemonts sind Alagna Valesia, Bardonecchia, Limone Piemonte und Sestriere.
Das Piemont steht ganz im Gegenteil der Pizzakultur, des Fast Food all'italiana, eher für gemächliches Schlemmen. Was soll man denn angesichts von weißen Trüffeln und Steinpilzen, frischen Beeren und köstlichen Haselnüssen, zartem piemontesischem Rindfleisch und ungeahnter Käsevielfalt auch anderes tun, als gut damit zu kochen? Die piemontesische Küche ist gehaltvoll, bodenständig und bisweilen deftig, und man schmeckt die bäuerlichen und alpinen Grundlagen heraus. Vor allem aber ist sie eine Küche, die keine Hektik verträgt, weder in der Zubereitung noch beim Verzehr.
Um die echte piemontesische Küchenkultur kennenzulernen, begeben Sie sich am besten an einem Sonntagmittag in ein gutes, ländliches „ristorante“ und nehmen dort in den folgenden drei Stunden das „pranzo“, Ihr Mittagessen, ein. Das sind zuerst einmal die antipasti, die Vorspeisen. Weniger als vier sind es nie; manchmal werden gar zehn und mehr serviert. Jede Vorspeise kommt einzeln auf den Tisch.Das kann gepfefferter lardo sein (fetter Speck), carne cruda (gehacktes, rohes Kalbfleisch, das mit etwas Zitrone und Olivenöl gewürzt wird), gefolgt von peperoni con bagna caoda (Paprika in einer gehaltvollen Sosse aus Sardellen, Knoblauch und Olivenöl). Unter den warmen Antipasti sind die Caponèt ( gefüllte Zucchiniblüten) berühmt. Der erste Gang besteht zum Beispiel aus selbstgemachten agnolotti (mit Fleisch gefüllten Ravioli), oder einem leckeres Risotto.
Piemontneulinge dürften in diesem Stadium der Mahlzeit bereits ermattet das Besteck fallen lassen; Fortgeschrittene aber freuen sich auf den Hauptgang. Das ist oft Kaninchen, mit Kräutern im würzigen Weißwein Arneis gegart, oder ein Rinderbraten, der stundenlang im edelsten Rotwein des Piemont geschmort wurde. Als Beilage gibt es traditionell Polenta und gedünstete Gemüse.
Zum Abschluss eines Mahls kommen Käseteller im Piemont nur selten vor - leider! Denn es gibt hervorragende Produkte; die meisten kommen aus der Provinz Cuneo. Der Toma - wenn er sehr jung ist, Robiola genannt - ist ein kleiner Käserundling aus Schafs- und Kuhmilch. Aus Pinerolo kommt der weiche, aromatische Seirass. Ist noch Platz für ein dolce? Aus den Haselnüssen der Langhe werden herrliche Nusskuchen bereitet. Auch in Rotwein gedünstete Birnen, sollten Sie probieren.
Preis ab €
Ort: Santa Vittoria D'Alba - Piemont - Italien
Weitere InfosPreis ab €
Ort: Terme di Valdieri - Piemont - Italien
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